DIN EN ISO 12100: Ende der Übergangsfrist am 01.11.2013

Die Übergangsfrist der Norm für die Risikoanalyse und -beurteilung endet am 01.11.2013. Die Folgen der Ablösung der DIN EN ISO 14121 durch die DIN EN ISO 12100:2011 für die Risikoanalyse und Risikobeurteilung im Unternehmen sind eher marginal.

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Diese Norm dient dem Überblick für Konstrukteure und gibt Handlungsanweisungen für die Risikobeurteilung. Insbesondere im Entwicklungsprozess von Maschinen ist es damit dem Konstrukteur möglich, sicherheitsrelevante Sachverhalte zu entscheiden.

Ziel ist dabei, das Risiko der Maschinen für ihre vorgesehenen Funktionen während ihrer Lebensdauer in einem mehrstufigen Verfahren (Risikoanalyse und Risikobeurteilung) zu minimieren.

Im Bild dargestellt ist der Zusammenhang zwischen Risikoanalyse und Risikobeurteilung.

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Ab 02.11.2013 löst die DIN EN ISO 12100:2011 [1] "Allgemeine Gestaltungsleitsätze Risikobeurteilung und Risikominderung; Deutsche Fassung EN ISO 12100:2010" folgende ältere Normen ab:

  • DIN EN ISO 14121:2004 und
  • DIN EN ISO 14121-1:2007-12: Sicherheit von Maschinen - Risikobeurteilung - Teil 1
  • DIN EN ISO 12100-1:2003
  • DIN EN ISO 12100-2:2003

Die älteren Normen konnten während der Übergangsfrist bis 01.11.2013 noch angewendet werden. Die darin enthaltenen Punkte wurden mit der DIN EN ISO 12100:2010 zusammengefasst, die seit März 2011 gültig ist.

  • Die EN ISO 12100:2011 wurde im April 2011 im EU-Amtsblatt der EU gelistet. Damit löst sie formal die Konformitätsvermutung nach der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG aus.
  • Die Gefährdungsliste aus EN ISO 14121-1, Anhang A ist jetzt im Anhang B der EN ISO 12100:2010 zu finden.
  • Das ISO Komitee hat die Änderungen der 12100 in einem Dokument zusammengefasst.

In der Norm sind kleinere Änderungen vorgenommen worden, die insbesondere mit der Aktualisierung der Maschinenrichtlinie zusammenhingen. Technische Änderungen hat es keine gegeben.

Die Inhalte sind in folgende Abschnitte gegliedert

  1. Anwendungsbereich
  2. Normative Verweisungen
  3. Begriffe
  4. Strategie zur Risikobeurteilung und Risikominderung
  5. Risikobeurteilung
  6. Risikominderung
  7. Dokumentation zur Risikobeurteilung und Risikominderung

Was steht sonst noch in der DIN EN ISO 12100

Interessant ist die darin enthaltene Präzisierung und Trennung der Begriffe "In Betrieb nehmen" und "Außer Betrieb nehmen" sowie "Inbetriebnahme" und "Außerbetriebnahme". "Inbetriebnahme" wurde früher mehrdeutig sowohl für "Putting into service" als auch für "Commissioning" verwendet. Diese Begriffe stammen aus der aktuellen Maschinenrichtlinie.

In der DIN EN ISO 12100 wird erklärt: das "In Betrieb nehmen" von Maschinen und Anlagen dient der Überprüfung von Funktionen und Eigenschaften, sowie der Erkennung und Beseitigung von Fehlern und entspricht somit der Endprüfungsphase einer Maschine oder Anlage.

Das "In Betrieb nehmen" liegt daher, auch in den Betriebsräumen des Betreibers, in der Verantwortung des Herstellers.

Mit "Inbetriebnahme" ist die Inbetriebnahme durch den Betreiber gemeint.

Die DIN EN ISO 12100 ist als Sicherheitsgrundnorm ausgelegt

Die DIN EN ISO 12100 als Sicherheitsgrundnorm (sog. A-Norm) behandelt Grundbegriffe, Gestaltungsleitsätze und allgemeine Aspekte, die auf Maschinen angewandt werden können. Gleichzeitig soll sie helfen, Fachgrundnormen und (B-Normen) und Maschinengrundnormen (C-Normen) zu entwickeln.

Typ-B-Normen (Sicherheitsfachgrundnormen) behandeln einen Sicherheitsaspekt oder eine Art von Schutzeinrichtungen, die für eine ganze Reihe von Maschinen verwendet werden können. Typ-C-Normen (Maschinensicherheitsnormen) behandeln detaillierte Sicherheitsanforderungen an eine bestimmte Maschine oder Gruppe von Maschinen.

Wie sich diese A-, B- und C-Normen unterscheiden, ist in der folgenden Tabelle gezeigt:

TypWas bedeutet das?
Agrundlegende Sicherheitskonzepte und Grundsätze, die für alle Maschinentypen in ähnlicher Weise gelten z. B. DIN EN ISO 12100
B1Sicherheitsaspekte, die für eine Vielzahl von Maschinen gelten z. B. DIN EN ISO 13857
B2Festlegungen für sicherheitsrelevante Bauteile, die bei den verschiedenen Maschinentypen verwendet werden z. B. DIN EN ISO 14119
CSicherheitsspezifikationen, die auf eine Maschine oder eine Gruppe von Maschinen anwendbar sind z. B. DIN EN ISO 1021

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[1] In der DIN EN ISO 12100-2011 wird verwiesen auf die DIN EN 60204-1; VDE 0113-1:2007-06: "Produktabbildung - Sicherheit von Maschinen - Elektrische Ausrüstung von Maschinen - Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 60204-1:2005, modifiziert); Deutsche Fassung EN 60204-1:2006". Diese Norm ist bei der Anwendung der 12100 ebenfalls zu berücksichtigen.