Tutorials einfach gemacht – auf dem Weg zum selbsterstellten Screencast

Sie planen einen Screencast, wissen aber noch nicht wie oder womit? Hier eine kleine Übersicht der ersten Schritte.

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Manchmal reicht reiner Text nicht aus, um einen Sachverhalt so darzustellen, dass er vom Empfänger schnell und leicht verstanden wird.

Das ist der Moment, in dem es sinnvoll sein kann, Bild und Ton als Hilfsmittel ins Spiel zu bringen. Hierfür eignet sich z. B. ein Screencast, also eine Bildschirmaufnahme. Einige der klassischen Einsatzgebiete für Screencasts sind:

  • Darstellung einer Website und deren Funktionalität
  • Erklärung eines Tools oder einer Software
  • Vorstellen eines Prozesses, der am PC abläuft
  • Tutorials zu bestimmten Vorgehensweisen

Möchten Sie also ein Tutorial erstellen und dies via Screencast tun, haben Sie zahlreiche Möglichkeiten. Auch ohne gleich einen professionellen und kostenpflichtigen Dienst oder Dienstleister dafür in Anspruch nehmen zu müssen.

Ab wann ist eine Eigenproduktion sinnvoll?

Eine Eigenproduktion kann dann sinnvoll sein, wenn Sie sich im Vorfeld gezielt ein paar Fragen gestellt, und diese wenigstens überwiegend mit "Ja" beantwortet haben. Zu diesen Fragen gehören z. B.:

  • Kann das Thema in wenigen Minuten einfach und verständlich erklärt werden?
  • Kann der Zuschauer das Gesehene verarbeiten, während er simultan der Tonspur folgt?
  • Sind keine weiteren Grafiken für das Verständnis des Themas notwendig?
  • Können ästhetische und grafische Besonderheiten vernachlässigt werden?

Wenn Sie die Fragen für sich mit einem entschiedenen "Ja" beantwortet haben, dann können Sie loslegen.

Damit Sie das richtige Tool für sich und Ihr Vorhaben auswählen können, sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken dazu machen, was durch den Screencast vermittelt werden soll und an welche Zielgruppe die Inhalte adressiert sind.

Für wen mache ich das eigentlich?

Handelt es sich bei Ihrer Zielgruppe um Profis oder Laien? Dient der Screencast als Ergänzung für z. B. firmeninterne Abläufe oder soll einem Kunden ein bestimmter Sachverhalt in einer Betriebsanleitung erläutert werden?

Bei sehr aufwändig gestalteten Screencasts, wie Einbindung von Animationen ins Video, Werbefilm-Teilen und dergleichen, dürften Sie allerdings mit einem kostenpflichtigen Programm, wie z. B. Camtasia, oder einem spezialisierten Dienstleister, besser beraten sein.

Unabhängig von der Zielgruppe gibt es jedoch ein paar Bestandteile, die ein gutes Tutorial ausmachen - und mag es noch so einfach sein.
Dazu gehören:

  1. Signalisieren – Texte oder Symbole auf dem Bildschirm verwenden
  2. Segmentieren – Informationen in Segmente aufteilen
  3. Jäten – Im Kern unwichtige Informationen aussortieren
  4. Matching – Ansprechen von auditiven / verbalen und visuellen / bildlichen Kanälen gleichzeitig

Wenn Sie zum Ergebnis gekommen sind, dass Sie sich selbst um die Erstellung des gewünschten Screencasts kümmern wollen und können, dann ist die nächste Frage sicherlich: Womit?

Brauche ich für mein Tutorial zusätzliche Hard- und Software?

Nicht zwangsläufig. Die Antwort darauf ist davon abhängig, wie aufwändig das Tutorial ist, das Sie planen. Wenn es z. B. nur um einfache Handlungsanweisungen geht, können Sie mit den bereits auf Ihrem jeweiligen Betriebssystem vorinstallierten Programmen sowie dem im Gerät integrierten Mikrofon gute Ergebnisse erzielen.

Dazu gehören bei Microsoft Windows:

  • Xbox Game Bar

und bei Apple macOS:

Sowohl für diese beiden Betriebssysteme als auch für Linux gibt es noch eine Fülle an weiterer kostenfreier Software. Hierzu zählen z. B.:

Aber ungeachtet dessen, ob Sie diesen zusätzlichen Aufwand für Ihre Kollegen, Mitarbeiter oder Ihre Kunden betreiben, alle Gruppen werden es Ihnen danken. Sie werden es zu schätzen wissen, dass Sie auf ihre jeweiligen Bedürfnisse, in diesem Fall das Sehen von Programmabläufen, eingehen und damit eine gute Wissensvermittlung ermöglichen.